Speisenangebot
Optimale Zwischenverpflegung in der Kita

Kinder am Tisch mit Lebensmitteln

©StMELF/Tobias Hase

Die Zwischenverpflegung bietet vielfältige Möglichkeiten, den Kindern eine gesundheitsförderliche, abwechslungsreiche und nachhaltige Ernährung näherzubringen, egal ob von Zuhause mitgebracht oder von der Kita angeboten. Bei optimaler Lebensmittelauswahl leistet die Zwischenverpflegung einen wichtigen Beitrag zur täglichen Nährstoffzufuhr. Unter die „Zwischenverpflegung“ fallen alle Lebensmittel und Getränke, die in der Kita am Vor- oder Nachmittag angeboten werden. Die Zwischenmahlzeit am Vormittag bezeichnet man auch als zweites Frühstück, am Nachmittag ist sie auch bekannt unter Brotzeit oder Nachmittagssnack.

Welche Lebensmittel eignen sich für die Zwischenverpflegung?

Folgende Lebensmittel sind optimal für die Zwischenverpflegung, sie sollten täglich angeboten werden:

  • Getreideprodukte
    • Brot, Brötchen, Haferflocken-Müsli ohne Zucker und Süßungsmittel
    • Mindestens die Hälfte des täglichen Angebots aus Vollkornprodukten
  • Gemüse und Salat
    • Tomaten, Gurken, Karotten, Paprika, Hummus, Linsenaufstrich, …
    • Frisches Gemüse, möglichst regional / saisonal und in Bio-Qualität
  • Obst
    • Äpfel, Beerenfrüchte, Birnen, Pflaumen, …
    • Nüsse (ungesalzen) und Ölsaaten (z.B. geschrotete Leinsamen im Müsli)
    • Frisch oder tiefgekühlt, möglichst regional / saisonal und in Bio-Qualität
    • Ohne Zucker und Süßungsmittel
  • Milch und Milchprodukte
    • Milch, Naturjoghurt, Buttermilch, Dickmilch, Kefir: max. 3,8 % Fett absolut
    • Speisequark: max. 5 % Fett absolut
    • jeweils ohne Zucker und Süßungsmittel
    • Käse: max. 30 % Fett absolut
  • Rapsöl als Standardöl
    • Alternativ für Dressings: Lein-, Walnuss-, Oliven-, Sojaöl
    • Butter oder Margarine aus den genannten Ölen
  • Getränke
    • Wasser, Früchtetee, Kräutertee (jeweils ohne Zucker und Süßungsmittel)

Hieraus lassen sich schmackhafte Angebote für die Zwischenverpflegung kreieren, z. B.:

  • Müsli mit Obst
  • (Vollkorn-)Rosinenbrötchen (mit Milch und Obst)
  • Knäckebrot mit Butter und Banane
  • Vollkornbrot mit Käse und Tomate
  • Gemüseteller (mit Quarkdip)
  • Obstteller
  • Fruchtmilch (je nach Saison, z. B. mit Erdbeeren, Himbeeren)
  • Vollkornbrot mit Frischkäse und Gurke
  • Breze mit Gemüse
  • Vollkornzwieback mit Obst
  • Vollkornbrot mit Obst

Mithilfe der Checkliste der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern können Sie Ihr Verpflegungsangebot bewerten

Welche Lebensmittel sind für die Zwischenverpflegung in der Kita nicht geeignet?

Süßigkeiten wie Kekse, Schokoladenriegel oder süße Brotaufstriche und gesüßte Getränke sind für die Zwischenverpflegung in der Kita nicht geeignet. In geringen Mengen ist zwar gegen Süßigkeiten nichts einzuwenden, jedoch wird diese Menge in der Regel bereits Zuhause verzehrt. Zudem können Neid und Streitigkeiten entstehen, wenn einige Kinder Süßigkeiten von daheim mitbringen. Daher sollten Kitas im Umgang mit Süßigkeiten klare Regeln definieren und die Eltern über die Homepage bzw. Aushänge/Elternbriefe informieren: keine Süßigkeiten in der Brotbox, keine Süßigkeiten und sog. „Kinderlebensmittel“ als Zwischenmahlzeit, Süßigkeiten/Kuchen nur zu besonderen Anlässen (z. B. an Geburtstagen).

Gemeinsame und offene Zwischenmahlzeiten

In der Kita gibt es die Möglichkeit zu einer gemeinsamen bzw. offenen Zwischenmahlzeit, jede Form bietet andere Vorteile.

Bei den gemeinsamen Zwischenmahlzeiten wird das Essen als gemeinsame Aktivität verstanden, bei der das Essen zusammen begonnen und beendet wird. Des Weiteren kommt das Vorbildverhalten des pädagogischen Personals verstärkt zum Tragen. Spaß am Essen überträgt sich auch auf „schlechte Esser“, da es in gemeinsamer Runde besser schmeckt und der „gut essende“ Tischnachbar zum selbst probieren animiert. Hierdurch ist auch die Bereitschaft, unbekannte Speisen zu probieren, größer. Sitzen alle Kinder in gemütlicher Atmosphäre an einem Tisch, werden sie nicht durch kommende oder gehende Kinder gestört. Gemeinsam mit pädagogischem Personal an einem Tisch werden auch Tischrituale gepflegt sowie Tischsitten und Esskultur positiv gefördert. Letztlich wirkt sich die Tischgemeinschaft positiv auf das Sozialverhalten der Kinder aus.

Bei den offenen Zwischenmahlzeiten – z. B. in Form eines Buffets – können Kinder selbst entscheiden, wann sie essen möchten und wie lange sie dafür benötigen (innerhalb fester Essenszeiträume). Des Weiteren suchen sich die Kinder ihre Tischpartner selbst aus. Der Geräuschpegel ist niedriger, da weniger Kinder zur gleichen Zeit an der Mahlzeit teilnehmen. Es treten weniger Konflikte und Streitigkeiten auf. Zudem können die Kinder selbst entscheiden, wann sie ihr Spielen unterbrechen möchten.

Tipp: EU-Schulprogramm nutzen

Das EU-Schulprogramm soll die Wertschätzung von Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukten bei Kindern steigern und die Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Ernährungsverhaltens unterstützen. Kinder ab drei Jahren in Kindergärten und Häusern für Kinder erhalten kostenlos bevorzugt bio-regionales und saisonales Obst, Gemüse, Milch und ausgewählte Milchprodukte.

Hier finden Sie weitere Informationen zum EU-Schulprogramm Externer Link

Stand: August 2021

Literatur

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Hrsg.) (2021): Bayerische Leitlinien Kitaverpflegung

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (Hrsg.) (2020): DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas, 5. Auflage, Bonn