Speisenangebot
Warme Mittagsverpflegung - warum?

Leistungsstark und fit durch den Tag

Kinder und Jugendliche haben aufgrund ihres Wachstums und ihrer körperlichen sowie geistigen Entwicklung einen erhöhten Bedarf an Energie, Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen.
Eine warme Mittagsmahlzeit liefert einen wesentlichen Beitrag zur Deckung des täglichen Nährstoffbedarfs und damit ausreichend Energie zum Lernen oder Spielen und Toben. Eine warme Mahlzeit ist auch deswegen sinnvoll, weil viele nährstoffreiche Lebensmittel erst nach dem Erhitzungsprozess verzehrt werden können. Beispiele hierfür sind Kartoffeln, Reis oder Hülsenfrüchte.
Die Bayerischen Leitlinien Kita- und Schulverpflegung basieren auf den Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Diese legen für die Mittagsmahlzeit 25 % der empfohlenen Tageszufuhr an Energie und ausgewählten Nährstoffen zugrunde.

Fehlt ein ansprechendes Angebot, welches den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen entspricht, greifen vor allem Jugendliche schnell auf energie- und fettreiche, jedoch nährstoffarme Produkte, z. B. Fast Food, Süßigkeiten und gesüßte Erfrischungsgetränke, zurück.
Ergebnisse von KiGGS, einer repräsentativen Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, zeigen, dass beispielsweise zu viele Süßigkeiten und gesüßte Getränke verzehrt werden. Im Gegensatz dazu werden vor allem Gemüse, Obst, Getreideprodukte und Kartoffeln zu wenig gegessen.

Auch ein Vergleich von klassischen Mittagmahlzeiten in der Kita- und Schulverpflegung mit den Empfehlungen der Bayerischen Leitlinien bzw. ders DGE-Qualitätsstandards zeigt, dass es häufig Optimierungsbedarf im Verpflegungsangebot gibt. Der Energie- und Fettgehalt vieler Speisen überschreitet die Empfehlungen der DGE, während die zugeführten Mengen von Vitaminen, Mineralien als auch Ballaststoffen zu gering sind.

Prävention durch richtige Ernährung

Wie wichtig ein gesundes Ess- und Trinkverhalten im Kindes- und Jugendalter sind, belegen zahlreiche Studien. Neben der Aufrechterhaltung der täglichen Leistungsfähigkeit ist die tägliche Ernährung auch bestimmend für die spätere Gesundheit. Durch einen mäßigen Verzehr von Süßigkeiten und ungesüßten Getränken kann beispielsweise Kariesbildung präventiv entgegengewirkt werden. Eine bedarfsgerechte Energiezufuhr, kombiniert mit ausreichend Bewegung vermeidet zudem die Entstehung von Übergewicht und möglichen Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes.
Es lohnt sich also, das Verpflegungsangebot mit den Empfehlungen der Bayerischen Leitlinien Kita- bzw. Schulverpflegung abzugleichen.

Ausbildung von Ernährungskompetenzen

„Essverhalten wird nicht durch Informationen, sondern durch Training, durch erfahrungsbedingte Gewohnheiten geformt“. Offensichtlich benötigen wir dazu viele verschiedene Speisen bzw. Gerichte. Das Angebot von warmen Mahlzeiten kann nahezu unendlich abwechslungsreich gestaltet werden. Dadurch wird nicht nur der Geschmackssinn, sondern auch ein günstiges Essverhalten „trainiert“. Auch in dieser Hinsicht lohnt es sich demnach, besondere Aufmerksamkeit auf ein ansprechendes und gesundes Verpflegungsangebot in Kita und Schule zu richten.

weiterführende Informationen

Stand: Mai 2021

Literatur

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2020): DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas Online unter: www.fitkid-aktion.de

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2020): DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen. Online unter: www.schuleplusessen.de

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2017): Nährstoffoptimierter Vierwochenspeiseplan Nr. 5 – Sekundarstufe. Online unter: https://www.schuleplusessen.de/fileadmin/user_upload/schuleplusessen/speisepl%C3%A4ne/Schule_Wochenspeiseplan5_Sekundarstufe.pdf) (05.11.2018).

Pudel V. (2009): Selbstverantwortung oder Fürsorge?, Ernährungsumschau. 2009 I 8.