Rahmenbedingungen
Raum und Ambiente in der Schulmensa

Schüler im Speiseraum

Das Ambiente eines Speisesaals für Schüler wird oft unterschätzt. Viele Schülerinnen und Schüler empfinden ihre Speiseräume als zu laut, zu eng und zu ungemütlich. Nehmen Sie also die Atmosphäre Ihres Speisesaals ernst, versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Schüler und optimieren Sie die Aufteilung, Gestaltung und das Ambiente Ihres Speisesaals. Hier können geschickte Planung und kleine kreative Handgriffe viel bewirken!

Ausreichend Raum schaffen

Wichtig ist, bei der Planung von Anfang an mit einem Platzbedarf von 1,4 qm bis 1,7 qm pro Essensteilnehmer zu kalkulieren. Bei Platzmangel empfehlen sich gestaffelte Pausenzeiten, sodass nicht alle Schüler gleichzeitig zum Essen kommen. Locker gruppierte Tische wirken einladender als strikte Sitzreihen. Weiterhin erhöhen Regale oder Schränke für Schultaschen Übersichtlichkeit im Speisesaal und verringern die Unfallgefahr. Im Sommer kommen Sitzmöglichkeiten im Außenbereich gut bei den Schülern an.

Lärmpegel niedrig halten

Wer bei der Auswahl des Mobiliars auf Materialien und Konstruktionen achtet, die sich geräuscharm verschieben lassen, hat Vorteile bei der Grundlautstärke. Dazu tut ein lärmdämmender Bodenbelag sein Übriges. Schmale Esstische verringern den Abstand zum Gegenüber, sodass man sich in normaler Lautstärke unterhalten kann. Weiterhin tragen faltige Vorhänge, lärmabsorbierende Stellwände, Zimmerpflanzen sowie die Unterteilung großer Räume in kleinere Einheiten dazu bei, den Lärmpegel niedrig zu halten. Hilfestellungen zur nachhaltigen Lärmreduzierung und zu Raumkonzepten kann ein spezielles Akustikbüro geben. Außerdem sollten die Schüler für Lärmbelastung sensibilisiert werden und Regelungen für das Verhalten beim Essen gemeinsam vereinbart werden. Unterstützend kann hierzu eine Lärmmessung über eine Lärmampel oder per App eingesetzt werden.

siehe auch: Lärmminderung in der Mensa

Auf Farben und Formen setzen

Große Fensterfronten spenden viel Tageslicht, was nachweislich Wohlbefinden, Stimmungslage, Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördert. Die Beleuchtungsanlagen sollten ein gemütliches Ambiente schaffen, z. B. durch indirektes Licht. Gäste fühlen sich bei rötlichem Licht wesentlich wohler, während blaues Licht kalt und ungemütlich wirkt. In Mensen angenehm sind helle Farben in Kombination mit Erdtönen und hellen Hölzern wie Kirsche oder Buche. Stühle und Tische sollten aus modernen Materialien sein, zeitgerecht geformt und in freundlichen Farben oder Erdtönen gehalten. Pflanzen und Bilder oder Plakate lockern auf. Zur Gestaltung und Dekoration können die Schüler gut miteinbezogen werden.

Themenecken, wie etwa eine Fußball- oder Comic-Ecke, kommen besonders bei jüngeren Schülern gut an. Für Gymnasien oder berufliche Schulen bieten sich Café-Bars mit Bistro-Tischen oder Lounge-Bereich und einem Kaffee-Automaten an. Selbstverständlich sollte für eine angenehme Raumtemperatur und eine ausreichende Belüftung gesorgt sein.

Fazit

Werden die angesprochenen Punkte beachtet, ist die Mensa für die Schüler mehr als nur ein Essensraum. Sie bietet Entspannung vom Schulalltag und dient als zentraler Treffpunkt und Kommunikationsplattform.

Weitere Tipps finden Sie in der Broschüre "Praxistipps Schulverpflegung - Mit praxiserprobten Ideen zum Erfolg"

Stand: Dezember 2023

Literatur

aid (Hrsg.) (2010): Wegweiser Schulverpflegung. Essen in Schule und Kita.

Arens-Azevedo et al. (2015): Qualität der Schulverpflegung. Bundesweite Erhebung. Hamburg.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (2020): DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen

Lülfs, F., Spiller, A. (2006): Kunden-(un-) zufriedenheit in der Schulverpflegung: Ergebnisse einer vergleichenden Schülerbefragung, Universität Göttingen.

Nestlé Deutschland AG (Hrsg.) (2010): Nestlé Studie 2010. So is(s)t Schule. Chancen für das lernende Esszimmer.