Nachhaltige Kita- und Schulverpflegung
Online-Befragung von Speisenanbietern - IN FORM gefördertes Projekt

zwei Köche in einer GroßkücheZoombild vorhanden

© Adobe Stock - Gorodenkoff

Niemand ist so nah an der Kita- und Schulverpflegung wie die Speisenanbieter selbst. Speisenanbieter sorgen tagtäglich für die Verpflegung hunderter Kinder und Jugendlicher und können die Qualität der angebotenen Speisen maßgeblich beeinflussen. Um die Zielgruppe bei dieser verantwortungsvollen und komplexen Aufgabe bestmöglich zu unterstützen, startet das Projekt „Speisenanbieterbefragung“.

Aktuelles

Die Online-Speisenanbieterbefragung wurde im November 2021 erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt konnten 670 ausgefüllte Fragebögen von Speisenanbietern aus Bayern aber auch aus anderen Bundesländern für das Projekt gewonnen werden. Wir danken allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen herzlich für die Unterstützung!

Von Januar bis März 2022 erfolgte die Auswertung der Speisenanbieterbefragung. Momentan befinden wir uns in der Phase der Ableitung von Unterstützungsinstrumenten und Handlungsempfehlungen für die zukünftige Arbeit der Vernetzungsstelle. Die Ergebnisse der Befragung werden nun fortlaufend in bereits bestehende sowie neue Angebote der Vernetzungsstelle integriert, sodass diese bestmöglich an den individuellen Unterstützungsbedarf der Speisenanbieter angepasst sind.

Unser Projekt

Hintergrund und Ziele

Hintergrund und Ziele


Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen gesundheitsförderlich und nachhaltig zu verpflegen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, an der viele Akteure beteiligt sind: Träger, Kita- und Schulleitungen, pädagogisches Personal sowie Speisenanbieter. Die von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern durchgeführte bayern-weite Kita- Umfrage sowie die 10-Jahres-Evaluation des Coachings Kita-/ Schulverpflegung zeigen, dass laut Kitas und Schulen insbesondere Speisenanbieter Unterstützungsbedarf bei der Umsetzung einer gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Verpflegung haben. Aus Sicht der Kitas und Schulen bestehen Schwierig-keiten einerseits bei der Umsetzung einer ausgewogenen, kindgerechten und nachhaltigen Kost, andererseits bei der Kommunikation zwischen Speisenanbieter und Einrichtung. Dies sind bedeutende Faktoren, die der dauerhaft erfolgreichen Implementierung einer guten Verpflegung der Kinder und Jugendlichen in den Einrichtungen entgegenstehen.

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Verpflegung im Bereich Kita und Schule langfristig gesundheitsförderlicher und nachhaltiger zu gestalten. Vor diesem Hintergrund steht die Zielgruppe der Speisenanbieter im Fokus. In einem ersten Projektteil wird eine Befragung von Speisenanbietern vorgenommen, welche besonders die Ist-Situation in Bezug auf das Thema „Nachhaltige Verpflegung in Kita und Schule“ erforschen soll. Es geht dabei auch um Erfolgsfaktoren und Hemmnissen nachhaltigen Handelns, welchen die Speisenanbietern in ihrem Alltag begegnen.

Gleichzeitig dient die Befragung der Bedarfsanalyse. Es soll abgeleitet werden, welche Unterstützungsmöglichkeiten für die Speisenanbieter zukünftig hilfreich sein können, um möglichst viele Nachhaltigkeitsaspekte in ihrer Verpflegung zu berücksichtigen. Neben den Befragungsergebnissen sollen aus dem Projekt vor allem zielgruppenspezifische Maßnahmen, wie beispielsweise Workshops oder Checklisten, hervorgehen.

Kurzer Einblick in die Befragungsergebnisse

Kurzer Einblick in die Befragungsergebnisse

  • Die hohe Beteiligung an der Befragung sowie die erhaltenen Aussagen und Ergebnisse der Speisenanbieter zeigen das generelle Interesse der Zielgruppe an einer nachhaltigen Entwicklung der Kita- und Schulverpflegung.
  • Grundsätzlich wird der Stellenwert des Themas Nachhaltigkeit unter den Speisenanbietern fast durchweg als hoch eingestuft. Die meistgenannten Motive, sich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen, sind die persönliche Überzeugung sowie die empfundene gesellschaftliche Verantwortung.
  • Das Wissen über Nachhaltigkeit ist bei den befragten Speiseanbietern einer Selbsteinschätzung nach noch zu gering: Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass das Wissen der Speisenanbieter zum Thema Nachhaltigkeit z. B. durch Schulungen weiter gesteigert werden sollte.
  • Gefragt nach den Aktivitäten, die für das Ziel eines nachhaltigeren Verpflegungsangebots hauptsächlich umgesetzt werden bzw. umgesetzt werden würden, steht der Einsatz von regionalen und saisonalen Produkten an erster Stelle
  • Die größten Hürden der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung sind aus Sicht der Speisenanbieter, dass regionale Bio-Produkte nicht in größeren Mengen zur Verfügung stehen, die Herkunft von Produkten oft unbekannt ist und regionale Lieferketten lückenhaft sind.
  • Bio-Lebensmittel werden von den befragten Speisenanbietern in der Kita- und Schulverpflegung mit selten bevorzugt eingesetzt. Regionale Lebensmittel werden hingegen wesentlich häufiger verwendet. Neben den oben genannten Problemen bei der Beschaffung, ist aus Sicht der Speisenanbieter die größte Hürde für den vermehrten Einsatz von Bio-Produkten, dass sie zu teuer sind bzw. die Kundinnen und Kunden nicht bereit sind, dafür höhere Preise zu bezahlen.
  • Befragt nach ihrer Zufriedenheit mit der Kommunikation mit den Einrichtungen äußern sich die Speisenanbieter mehrheitlich zufrieden. In der Praxis beschränkt sich die Kommunikation jedoch meistens auf den Austausch mit einer verpflegungsverantwortlichen Person der Kita bzw. Schule. Selten sind Speisenanbieter an aufwendigeren Maßnahmen, wie beispielsweise die Teilnahme an Essensgremien, Elternabende oder Aktionstage beteiligt.

Daten und Fakten

Daten und Fakten

  • Projektlaufzeit: 01.01.2021 – 31.12.2022
  • Feldphase der Befragung: November 2021
  • Zielgruppe: Speisenanbieter (Caterer, Zubereitungsküchen in der Kita- und Schulverpflegung)
  • Projektförderung: Das Projekt wird finanziert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die Projektträgerschaft liegt bei der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE). Das Projekt ist Teil des Nationalen Aktionsplans IN FORM.
  • Kooperationspartner: Vernetzungsstelle Schulverpflegung Hessen & Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg
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